Kommentar von Marlene Mortler

Tschernobyl und Fukushima: Lehren aus der Katastrophe ziehen

Die Explosion eines Reaktors im heute ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl kostete unzähligen Menschen das Leben. Hunderttausende verloren ihre Heimat und Millionen litten und leiden auch heute noch unter den Folgen. Dieser schreckliche Unfall bewegt uns noch immer, ebenso wie die Havarie des Kernkraftwerks Fukushima im Jahr 2011. Beide Katastrophen sind uns eine Lehre, verantwortungsvoll mit den Risiken der Kernenergie umzugehen. Die Regierungskoalition hat dazu einen gemeinsamen Antrag erarbeitet, über den der Bundestag diese Woche beraten hat.

Heute setzen wir uns für höchste Sicherheitsstandards in allen europäischen Kernkraftwerken ein. In Deutschland gewährleisten ständige Kontrollen die Sicherheit der Anlagen bis zum Ende ihrer Laufzeit. Den 2011 beschlossenen beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergienutzung und den Ausbau der Erneuerbaren Energien werden wir weiterhin umsetzen.

Dazu brauchen die Menschen, die im Vertrauen auf die Politik erhebliche Summen in die Energiewende gesteckt haben, verlässliche Rahmenbedingungen – wie den Bestands- schutz für bestehende Anlagen und innovative Lösungen für die Nutzung Erneuerbarer Energien. Sonst riskieren wir, Investitionen in diesem gerade für ländliche Räume so wichtigen Feld abzuwürgen. Das gilt es zu verhindern, damit sich die Lehren, die wir aus Tschernobyl und Fukushima gezogen haben, auszahlen.

Foto: Henning Schacht